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Vermerke

Weblog eines Angestellten

Die 50er Jahre liegen hinter uns, meint Mann.

Weit gefehlt: Väter, die sich allein mit ihren Kindern in der Öffentlichkeit zeigen oder sich gleichberechtigt um ihre Kinder kümmern lösen teils bizarre Reaktionen aus.

Hier meine 10 Favoriten und Standardantworten.

Reaktionen von Frauen:

  1. Reaktion: „Ihr armen kleinen Dinger. Wo ist denn eure Mutter?“
    Antwort: „Arbeiten.“
  2. Reaktion: „Das sieht man aber nicht oft.“
    Antwort: „Ich dachte, das wäre normal.“
  3. Reaktion: „Die vermissen doch aber sicher ihre Mutter.“
    Antwort: „Das ist richtig. Und andersherum.“
  4. Reaktion: „Was kriegt ihr denn zum Abendessen? Nudeln und Ketchup?“
    Antwort: „Los Kinder, wir gehen zu Mc Donalds. Aber es gibt nur eine kleine Cola, damit das klar ist. Und wehe, ihr schmeißt die Zigarette nach dem Essen wieder auf den Boden.“
  5. Reaktion: „Ihr armen kleinen Dinger. Wo ist denn eure Mutter?“
    Antwort: „Das sagten sie bereits.“

Reaktionen von Männer:

  1. Reaktion: „Leidet da nicht die Karriere drunter?“
    Antwort: „Weniger, als die Kinder unter der Karriere leiden würden.“
  2. Reaktion: „Sie verstecken sich doch nur hinter ihren Kindern, um sich aus dem Berufsleben zurückziehen zu können.“
    Antwort: „Öh. Ja. Ist klar. – Und Sie verstecken sich hinter ihrem Berufsleben, um keine Kinder bekommen zu müssen? (Alternativ: sich nicht um die Kinder kümmern zu müssen?)“
  3. Reaktion: „Wie schaffen Sie das alles?“
    Antwort: „Wie in den 50ern. – Das bisschen Haushalt macht sich von allein, sagt… wer auch immer.“
  4. Reaktion: „Da stehen die Frauen sicher drauf.“
    Antwort: „Natürlich, soll ich die Kinder auf dem Spielplatz als ihre ausgeben? Damit sie das mal testen können?“

Fairer Weise muss man dazu sagen, dass alle Reaktionen mit „Ich find das ja gut, aber…“ anfangen.

Reaktionen von Vätern, die allein mit Kindern sind:

  1. Reaktion: „Hey, Lust morgen mit an den See zu fahren?“
    Antwort: „OK. Gerne.“

Ich hätte es ja nicht für mehr mögliche gehalten, aber es sind tatsächlich noch einmal 10 Worte zusammen gekommen.

Und die Gewinner sind:

  1. Kaugummi
  2. Verleumdungsklage
  3. gnatzig
  4. Dosenravioli
  5. Kaufland
  6. Turbine Potsdam (lass ich ausnahmsweise als 1 Wort durchgehen)
  7. Krummsäbel
  8. BANANRAMA
  9. Regenbögen
  10. Nagellackentfernerflaschen

Das nächste mal fische ich Wörter wie ‚Erfolg‘, ‚Viagra‘, ‚Penis‘ einfach aus den Spam Kommentaren.

Verteilt die Motive, bevor ihr sie ausdrucken müsst!

Ich weiß, ihr habe es gelesen. Es stand sogar in den Printmedien: Die Telekom und Vodafon haben vor, Volumen basierte Tarife in eure DSL Anschlüsse zu stopfen.

In Zukunft dürft ihr eure Urlaubsbilder wieder daheim, über den Dia Projektor vorführen.
Videos anschauen? Ja, aber nur an 2-3 Tagen im Monat.
Eure Lieblingsmusik kommt bald wieder vom Magnetband.

Es sei denn, ihr entscheidet euch für das Entertainmentpaket der (Überraschung!!) Telekom oder von Vodafon.

Ich weiß, das spricht euch an, denn es wird die Art, wie ihr das Internet nutzt grundlegend ändern. Viele von euch kennen die Meldung „Ab jetzt surfen sie mit reduzierter Geschwindigkeit“ bereits von ihrem Smartphone. Aber die dahinter stehende Dimension ist viel größer, als ihr euch vorstellen könnt.

Recht auf Grundversorgung

Für die meisten von Euch ist das Internet die Hauptbezugsquelle von Informationen. Es bietet euch Teilhabe und ermöglicht euch Vernetzung. Ich denke, die Breitbandgrundversorgung gehört ins Gesetz.

Netzneutralität

Das Eure Videos und Bilder langsamer durch das Netz kriechen, als die der Telekom mögt ihr als ungerecht empfinden. Das ist euer gutes Recht und dagegen solltet ihr euch wehren.

Kleine selbständige Unternehmer bauen auf dem Internet ihre gesamte Existenz auf, wenn ihr ihre Dienste nicht mehr nutzt, weil sie zu datenintensiv sind, gehen diese Geschäftsmodelle vor die Hunde. „Deutschland ein Innovationsmärchen“ ist dann in eurem Land nicht mehr verfügbar, da die Telekom die Rechte dafür nicht freigegeben hat.

D64 und DigiGes haben eine Kampagne aufgelegt.

Darum:

Verteilt die Motive, bevor ihr sie ausdrucken müsst!

Alles was ihr braucht findet hier: http://d-64.org/gemeinsam-fur-die-netzneutralitaet/

Wortmassaker
Warum ich das Dashboard aber eigentlich aufgemacht habe – ich hätte Lust auf eine neue Runde Improtexten. Was getan werden muss, stünde hier >>>>>>.

Das erste Wort kam auch schon in der letzten Runde. Es war

„Grubber“

von einem Herrn Müller

Wenn Sie nun also so freundliche wären mir über die Kommentarfunktion einige Wörter zu zuwerfen.

Besten Dank!

Kinder sind ein hervorragendes Forschungsobjekt. Oder besser die Art und Weise, in der wir mit Kindern umgehen.

Kaum kann ein 3 Jähriger aus eine paar Strichen und Kreisen eine halbwegs erkennbare Figur zaubern erklären wir ihn zu einem hochbegabten Künstler. Die Fünfjährige, die eine Melodie gerade halten kann und einen 3 Strophen-Text in kurzer Zeit verinnerlicht ist selbstverständlich eine begnadete Sängerin und wir gehen gleich den nächsten Schritt. Wir konstruieren aus den Talenten unserer Sprösslinge zukünftige Erwerbsmodelle. Wir sehen Ingenieure, Forscher, Bestsellerautoren, Manager. Wir impfen ihnen ein, dass ihre Talente ewig währende Beschäftigungen sind, mit denen sie am Ende ihres Lebens eine Menge Geld verdient haben werden. Und das Beste daran: sie werden damit Spaß, Spaß, Spaß haben.

Wir tun im Grunde nichts anderes, als das was unsere Eltern unter dem Satz „Unseren Kindern soll es mal besser gehen“ mit uns angestellt haben und deren Eltern mit ihnen. Selbstverwirklichung und materieller Wohlstand sind die Zauberwörtchen. Materiell sind wir meist abgesichert, der eine auf hohem, der andere auf niedrigem Niveau. Der verbliebene Kampf gilt der Selbstverwirklichung und wir führen ihn am Computer. In Festanstellung oder Frei. Im Büro oder im Pendelzug zwischen Hamburg und Berlin. Mit viel Emphase und – ganz wichtig – Spaß.

Illusion der Selbstverwirklichung

Das Internet hat uns die Illusion geschenkt, selbst verwirklicht arbeiten zu können und wir sind bereit, für diese Illusion alles andere unterzuordnen oder aufzugeben – Beziehung, Sex, Familie, Freundschaften, Kultur, Sport, Haustiere. Wir glauben, dass wir Fremdbestimmung und Entfremdung von der Arbeit mit Hilfe des Internets überwunden haben.

Unsere Prioritäten sind längst klar: Selbstverwirklichung und Anerkennung gibt es am ehesten im Job. Wir „familialisieren“ Arbeit, als Gegenmodell zur Entfremdung. Firma oder Auftraggeber, Chef und Arbeit sind der Ursprung immer währender Freude und Glückseligkeit. Nur nennen wir es nicht mehr ‚Arbeit‘ sondern Selbstverwirklichung. Alles andere hat sich dem unterzuordnen, denn schließlich stehen wir im Wettbewerb und da gewinnt nur der ausdauerndste Chefzustimmer oder der beste Arbeitssimulator.

Das mag zugegeben etwas negativ klingen, denn jeder kennt Phasen, Projekte oder Teams in denen die Illusion greifbar ist. Aber ähnlich wie die Interessen von Kindern fürs Singen, Zeichnen, Judo, Klavier ist die Zeit, in der man freien, ernsthaften Spaß daran hat sind endlich. Irgendwann ist Arbeit was es ist: Arbeit und zwar im protestantischen Sinne. Sie dient der Herstellung eines Produktes, welches wir am Ende selbst konsumieren oder verkaufen müssen. Und das Schlimme daran – wir müssen dem Käufer gefallen, irgendeinem Käufer. Ohne Gefallen keine Anerkennung.

Andreas Boes beschreibt die Entwicklung der Arbeitswelt in den letzten Jahren wie folgt:

In der Anfangsphase dieser Entwicklung seit Mitte der 1990er Jahre wurde immer wieder von einer zunehmenden Autonomie in der Arbeit berichtet, die neue Spielräume für kreatives Arbeiten und eine neue Form der Selbstverwirklichung in der Arbeit ermögliche. Kreativität und Innovativität sind auch weiterhin wichtige Aspekte. Aber Prozessorientierung, Standardisierung und ein neuer Typ der Industrialisierung erzeugen für die Mehrheit der Beschäftigten den Eindruck, Ideen wie vom Fließband liefern zu müssen.

(„Informatisierung der Gesellschaft und Zukunft der Arbeit“, Vortrag von PD Dr. Andreas Boes zum netzpolitischen Kongress der SPD Bundestagsfraktion)

Die Grundfesten der Leistungsgesellschaft stehen nach wie vor und das ist per se nichts Schlechtes. Es ist Leistung, die Gesellschaften voranbringt. Es ist Wettbewerb, der zur Leistung anspornt. Beides kann Fortschritt bringen. Es kann aber auch zerstören.

Was unterscheidet uns also von dem, was Charlie Chaplin in „Modern Times“ so trefflich karikiert hat? Was von der allein erziehenden, arbeitenden Mutter der 80er Jahre?

Die Antwort ist ebenso einfach, wie ernüchternd: abgesehen vom materiellen Wohlstand haben wir mehr gemein mit den Fabrikarbeitern des frühen letzten Jahrhunderts, als mit unserer eigenen Elterngeneration. Die Industrielle Revolution kannte keine Arbeitszeitregelungen, sie kannte keine Feiertage und keine Wochenenden. Wir kennen sie, aber wir halten sie für 80er Jahre Quatsch. Schließlich können wir selbst am Besten auf uns aufpassen. Wir wissen, wann wir überziehen und unsere Chefs und Auftraggeber vertrauen darauf, dass wir es wissen. Wissen wir es?

Corporate Digital Responsability

Unternehmer sind kein Altruisten. Niemand ist das. Arbeitszeitmodelle, die zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern vereinbart werden schaden den Unternehmen nicht. Ruhepausen, Wochenenden, Urlaub, Feiertage dienen der Regeneration der Arbeitskraft. Wenn Unternehmer wie Stephan Noller darüber nachdenken, ob E-Mail Ausbeutung sein kann, dann tun sie dies im eigenen Interesse und das ist gut so.

Aber sind überhaupt die Unternehmer das Hauptproblem? Oder sind wir es vielleicht selbst? Das, was Sven Dietrich in seinem Blog propagiert ist im Grunde ein alter Gewerkschaftsspruch – „Samstag gehört Papi mir“ – mit dem der DGB in den 60ern die Einführung der 5 Tage Woche (sic!) forderte.

Es klingt banal, aber die Verantwortung für unser Leben liegt zuerst bei uns. Das finden von Grenzen ist in einer digital entgrenzten Welt schwierig geworden und wir finden sie oft erst, wenn sie bereits überschritten sind. Aber von dieser Verantwortung erlöst uns niemand. Dazu gehört in erster Linie wieder mehr Entfremdung von Arbeit zu wagen. Die Dinge dahin zu sortieren, wo sie hingehören.

Wenn aus unternehmerischen Kalkül heraus diese Grenzen überschritten werden, dann gilt es den Unternehmern ihre Grenzen aufzuzeigen. Und ich hoffe, dass Gewerkschaften, Politik und Betriebsräte dies mit Augenmaß tun. Warum schreiben wir nicht einen „Corporate Digital Responsability Preis“ aus, der Unternehmer belohnt, die das Wohl ihrer Mitarbeiter im Blick haben. Ich weiß, es gibt sie. Ich weiß, es gibt viele davon.

 

„Unsere Zukunft liegt in der Hand der Familien, nicht in gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften. Neben der Euro-Krise ist die demografische Entwicklung die größte Bedrohung unseres Wohlstands.“

(Katharina Reiche, CDU)

Quelle

Europäische Länder in denen die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet wurde und Geburtenrate (2010):

  • Niederlande (seit 2001) –  1,79
  • Belgien (seit 2003) – 1,84
  • Spanien (seit 2005) – 1,39
  • Norwegen (seit 2009) – 1,95
  • Schweden (seit 2009) – 1,98
  • Portugal (seit 2010) – 1,32
  • Island (seit 2010) – 2,2
  • Dänemark (seit 2012) – 1,87

Geburtenrate in Deutschland: 1,39

Wer möchte kann hier gerne schauen, ob mit der Einführung der sündigen Ehe die Geburtenraten eingebrochen sind.

Vermutlich hat der demografische Wandel aber doch andere Gründe. Und Katharina Reiche ist einfach nur etwas homophobe.

Update: Amüsemeng mit GoogleAds in meinem Feed

Update II: Queer.de hat das Thema natürlich auch:  Katherina Reiche – Keine Zukunft mit Homos

D64 Logo

Stell dir vor, es gäbe die Möglichkeit zu verlinken, in diesem Internet und keiner würde davon Gebrauch machen. Stell dir vor, ich dürfte so grandiose Schlagzeilen wie

ARME GRIECHEN, DIE NÄCHSTE PLEITE GIBT’S GESCHENKT – Gegen Jogi hilft KEIN Rettungsschirm

nicht mehr zitieren, ohne vorher eine Lizenz dafür erworben zu haben. Geschweige denn, auf solche glanzvollen Artikel wie diesen hier verlinken http://is.gd/GdFDQH.

Stell dir vor, deine Lieblingsonlinemagazin aus dem Hause Springer wird nicht mehr im Google Index gelistet.

Stell dir vor, es würde völlig neue absurde Geschäftsmodelle entstehen. Oder sowas hier.

Wie das Internet nach dem Willen des Referenten aus dem Bundesjustizministerium aussehen könnte demonstriert http://leistungsschutzrecht-stoppen.d-64.org/.

Wer etwas tiefer in die Problematik einsteigen will kann das unter http://www.irights.info/index.php?q=node/2225.

Stell dir vor, du könntest etwas dagegen tun, in dem du laut wirst.

 

Mir geht es gut.
Die elektrische Zahnbürste gerät ins stocken. Das tut sie immer, wenn sie der Auffassung ist, die Zähne seien jetzt sauber. Für mich ist es in der Regel das Startstocken in den Tag. Es folgt der flüchtige Blick in den Spiegelschrank, beim zurückstellen des Gerätes in die Ladestation. Der Griff nach Schlüssel und Jacke. Der Weg ins Büro. 5 Tage die Woche. Ausgenommen Wochenenden, Feiertage und Urlaub.

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Unglaublich! Es sind tatsächlich 10 Wörter zusammengekommen. Wahnsinn!

  1. Sachbearbeiter
  2. Entkalker
  3. Currywurst
  4. blasiert
  5. blümerant
  6. merkelesk
  7. rothaarig (Kai hat geschummelt und ich nehme jetzt dieses)
  8. begleichen
  9. Locher
  10. Rockbar

Ich danke meiner Familie, meinen Freunden und Gott ohne die das alles nicht möglich gewesen wäre.

Jetzt muss ich nur noch eine halbe Stunde finden. In irgendeiner EM-Halbzeitpause.

marcel ist reif Da beschäftigt man sich seit über einem Jahrzehnt mit diesem Internet. Überlegt Tag ein, Tag aus welcher tiefere gesellschaftliche Nutzen in dem losen Zusammenschluss von Computern liegt. Entwirft Demokratiemodelle und Kampagnenstrategien und dann das:

Ein paar Jungs (vielleicht auch Mädels) setzen sich hin und kreieren die einzig sinnvolle Anwendung im Cyberspace:

http://marcel-ist-reif.de

Couchtrainer der Welt. Streift die Fesseln ab. Die EM 2012 gehört uns.