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Vermerke

Weblog eines Angestellten

Bilderrätsel Irgendwas wird sich die Abgangsklasse 08 der Theresienschule ja dabei gedacht haben. Ich vermute niedere Beweggründe: dem nächsten Jahrgang den Abschlussspruche nehmen. So etwas wie Domaingrabbing also.

Das ThemaBloggende Politikerist ja nun in aller Munde. Da fiel mir doch gerade ein, dass dazu noch ein Entwurf auf  meinem Tellerrand lag.

Previously on this Blog:

Zeit ist nicht nur für politische Mandatsträger und Funktionäre eine zentrale Ressource. Auch wenn das „Zeitargument“ für einige ein Scheinargument ist, so ist es doch ein gewichtiges.

Abhängig von Mandat, Funktion oder Engagement sind die Terminkalender vieler Politiker lückenlos. Selbst enge Mitarbeiter müssen sich teilweise für Rücksprachen zwischen zwei andere Einträge quetschen. Manchmal bleibt sogar nur eine Autofahrt, um Dinge abzustimmen. Pech für den Referenten, der eigentlich gar nicht dahin wollte, wo der Politiker gerade hinfährt. Das ist sicher nicht der Regelfall, aber auch nicht so selten, wie man denkt.

Auch wenn man den technischen Prozeß vernachlässigt, auch wenn Mitarbeiter unterstützend unter die Arme greifen, bleibt das Bloggen ein sehr komplexer Arbeitsprozess aus Recherche, Texten, Diskutieren. Den bewältigt man nur, wenn ihn verinnerlicht und es schafft ihn das Korsett aus Aktenstudium, Reden, Ortsterminen, Entscheidungsfindung etc. pp. zu integrieren. Das heißt, der Mandats- oder Funktionsträger muss seine Arbeitsweise umstellen und dazu sind nicht alle bereit, bzw. in der Lage. Sei es aus Altersgründen, sei es aus der Erkenntnis heraus, dass ein 1:30 Statement in der Tagesschau ein vielfaches von denen erreicht, die man mit Blogs erreichen kann.

Die gemeine Umlauf-, oder Vorlagemappe ist immernoch eines der wichtigsten Dokumentenmanagementsystem im Politikbetrieb. Digitale Systeme werde zumeist als unkomfortabel empfunden:

„Notizen an den Rand zu schreiben geht schneller oder auf Papier kann ich gründlicher arbeiten.“

Das mag auch zutreffen, es spiegelt aber eine Grundeinstellung wider, die dem Bloggen an sich entgegensteht. Ernsthaft bloggen heißt eben lange Texte am Bildschirm lesen, fundierte Aussagen am Rechner schreiben und Kommentare mit Hilfe des Computers hinterlassen. Mitarbeiter können Technik und Recherche übernehmen, nicht aber das Texten und Diskutieren.

Bloggen heisst auch kontinuierlich zu schreiben. Niemand hat bisher Artikelfrequenzen für allgemeinverbindlich erklärt, aber nur mit erträglichen Abständen hält und gewinnt man Leser. Das bedeutet in letzter Konsequenz, dass Politiker „in Blogs denken“, den Tagesablauf auf Blogbares abklopfen müssen. Eine enorme Umstellung.

Schließlich können Politiker nicht einfach so dahinschreiben. Aussagen werden oft auf sensibel eingestellte Goldwagen gelegt. Unbedachte Aussagen können harte Konsequenzen nach sich ziehen. Das sind Politiker gewöhnt, das sind die Spielregeln im Politbetrieb. Ein persönliches Weblog, eine öffentlich im Internet geführte Diskussion stellt, aufgrund der Schnelligkeit von Aussagen hohe Anforderungen an das „Feingefühl“ von Politikern und erfordert ein Umdenken in der Arbeitsweise.

Funktions- und Mandatsträger sprechen in der Regel nicht für sich selbst, sondern eben in der Funktion oder für das Mandat, welches sie inne halte. Das berührt zum Teil die Arbeitsweise, da dazugehörigen die Abstimmungsprozesse Teil der Arbeit sind. Auch hier muss sich ein bloggender Politiker und sein Entourage umstellen. Es ist aber vor allen Dingen eine Frage der demokratischen Strukturen und der Führungskultur in der Politik und das hebe ich mir für´s nächste mal auf.

Mittloch

Ich sollte das MittLochSommerLoch wohl mal dazu nutzen, den Code aufzuräumen oder mir ein sauberes Theme suche.

Unzulässig sind Gruppen, Foren oder Blogs, die erkennbar die Diffamierung einzelner Mitglieder von meineSPD.net oder von Funktions- und Mandatsträgern der SPD zum maßgeblichen Inhalt haben.
http://www.meinespd.net/info/nutzungsbedingungen

Die meinespd.net-Gruppe „Keine Zukunft mit Kurt Beck“ ist mir bisher gar nicht aufgefallen und so konnte ich die Diskussion auch nicht verfolgen. Ich kann also auch nicht mit Sicherheit sagen, ob die Argumente, die dort ausgetauscht wurden unter die obige Regelung gefallen sind oder nicht.  Ich schätze, so ging es vielen Leuten in diesem Land, bis zu diesem Artikel in der Bildzeitung.

Klar, dass sowas die Runde macht und genau dieses absehbare Grundrauschen wäre ein Grund für mich gewesen, die Gruppe nicht zu schliessen.

Auf der anderen Seite kann ich das Vorgehen durchaus nachvollziehen, aus zwei Gründen:

  1. Gerade im politischen Bereich ist eine aktive Moderation von interaktiven Angeboten äusserst sinnvoll, um eine einigermaßen erträgliche Diskussionskultur aufrecht zu erhalten. Politische motivierte Trolle sind ziemlich hartnäckig und können jeden konstruktiven Ansatz innerhalb von Minuten zu nichte machen.
  2. Es gibt immer wieder Journalisten, die aus Parteiforen zitieren und daraus „die Stimmung an der Basis“ konstruieren. Das ist natürlich absoluter Blödsinn und noch unzuverlässiger als eine Forsaumfrage.

Wie auch immer. Wäre die Gruppe nicht geschlossen worden, würde sich darin wohl immernoch ein illustrer kleiner Zirkel austauschen. Durch die Schließung ist Philipp Geldmacher zu seinen 15 Minuten Ruhm gekommen. Wenigstens etwas.

War es das Wert?


Mediaspree Versenken – Pappsatt from Pappsatt on Vimeo.

Es gibt Plätze in der Stadt, an die erinnert man sich gerne. Plätze an denen man so manchen Sommernachmittag verbracht hat, um kleine Granulat gefüllte Bällchen in der Spree zu versenken und um Reggea zu hören.

Das Yaam ist ja schon einige mal umgezogen: Arena-Cuvrystrasse-Arena-Ostbahnhof und ich gestehe, meine Erinnerungen brechen nach dem zweiten Umzug ab. Jetzt steht wohl ein weiterer Umzug an, aus stadtplanerischen Gründen. Dagegen regt sich Protest.

Auch wenn mir klar ist, dass das..

..Kreuzberg-Spreeufer […] aufgrund seiner zentralen innerstädtischen Lage hervorragend als Standorte zukunftsfähiger Arbeitsplätze in der wissens- und produktionsorientierten Dienstleistungsökonomie geeignet..

..ist, frag ich mich bei solchen Projekten jedes mal, ob es nicht möglich ist Städte zu entwickeln und gleichzeitig suburbane Kultur zu erhalten, zu integrieren.

Wäre ich Xhainer, ich würde ich wahrscheinlich am 13. Juli dem Vorschlag (A) zustimmen, schon allein aus nostalgischen Gründen.

[via Stylewalker]

Oswal Metzger
Originalbild: Björn Láczay

So tief ging die Liebe im Wahlkreis 292 dann wohl doch nicht: 41,8%.

Markus Beckendahl und Falk Lücke haben sich hingesetzt, haben gezählt und Diagramme gezeichnet. Herausgekommen ist eine solide Beschreibung der Aktivitäten und der Sichbarkeit von deutschen Bundestagsparteien, deren Spitzenpolitikern und deren Jugendorganisationen im Web 2.0.

Der Befund

„Die Parteien sind zurückhaltend…“

hat jeder wohl schon irgendwie erahnt. Neu ist aber die Datenbasis.

Und auch wenn ich folgendem Satz uneingeschränkt zustimmen würde

Angesichts der notwendigen Zeiträume zur Etablierung von Onlineaktivitäten sind die Parteien eigentlich angehalten, möglichst bald mit dem Gebrauch der neuen Möglichkeiten ernsthaft zu beginnen, so sie sich wahlkampfstrategisch für ein Onlineengagement entscheiden möchten.

interpretiere ich das Ergebnis der Studie allerdings nicht in dieser Form:

…angesichts des unklaren Effektes und der unklaren Notwendigkeit des e-Campaignings. Politiker aller Couleur bezweifeln die Sinnhaftigkeit des Investments in die vor allem zeitaufwändigen Onlineaktivitäten.

Ausnahmslos alle Parteizentralen sind derzeit mit Sicherheit am ausloten und vorbereiten. Und ich gehe davon aus, dass keine der Parteien das Medium Internet vernachlässigt. Da ist mir nicht bange. (vielleicht ist an der Stelle aber auch der Wunsch Vater des Gedankens).

Mangelnde Aktivität lässt sich sicher eher an politischen Faktoren festmachen:

  • ungeklärte innerparteiliche Fragen
  • Große Koalition
  • schlecht aufgestellte Opposition
  • Diskussion um Koalitionsoptionen

Es fehlen zudem die Aktivitäten, die Parteizentralen organisieren, die allerdings dezentral laufen (z.B. meine-spd.net) und das hier:

Die aktuelle Bestandsaufnahme kündet jedoch vor allem von einem: Politik findet im Web 2.0 wenn überhaupt, dann nur jenseits der Aktivitäten von Parteien und Politikern statt.

finde ich einen äusserst positiven, fast schon amerikanischen Ansatz. Dort leben die Kampagnen wesentlich von den Aktivitäten, die um die Kandidaten herum passieren, weniger von den zentral gesteuerten Dingen. Vielleicht wäre eine Evaluation an der Stelle ja eine Aufgabe für die Folgestudie.

Wer die Studie in Gänze lesen möchte kann sie bei netzpolitik.org herunterladen (.pdf-Datei).

MittLoch
Originalbild: lirontocker

Da hatte der Spass ein SendeMittLoch.

Danke Schweiz! Danke Basel!

You can tear down Guantánamo and end illegal U.S. detentions!

Mein erstes Stöckchen, erhalten von Frau Lehmann. Und dann noch eines, das ich uneingeschränkt unterstütze und daher auch gerne weitergebe:

Ich schliesse mich auch diesem Hinweis an:

Alle, die ich nicht erwähnt haben sollte, sind trotzdem aufgefordert mitzumachen.

Hier geht es lang…

Firefox Pledgemap

Heute ist „Download Day 2008“. Heißt eigentlich nur: ab 19Uhr kann man eine neue Firefox-Version herunterladen. Wenn man schnell genug ist, also innerhalb von 24h lädt, darf man sich ausserdem als Teil eines Weltrekordversuches sehen. Ist an sich nichts Spannendes.

Spannend finde ich allerdings die Pledgemap, die die Mozilla Foundation ins Netz gestellt hat. Mittlerweile haben knapp 1,6 Millionen Nutzer das versprechen abgegeben, den neuen Browser herunterzuladen. Auf den ersten Blick ergibt sich daraus natürlich eine interessante regionale Verteilung von Firefoxaffinität. Auf den zweiten Blick kann man auf der Karte sicher auch die Internetnutzung insgesamt sehr schön nachvollziehen.

Afrika, weite Teile Asiens ein Teil Süd Amerikas und sogar Teile Osteuropas bleiben blau. Eritrea mit 47 Einträgen (4,8 Millionen Einwohner) Schlusslicht. Keine überraschenden Zahlen. Keine repräsentativen Zahlen. Aber mittels einer netten Idee zusammengetragen und wunderbar aufbereitet.