31/10/2008 Do it like Obama did
Die „10 steilen Thesen von Sebastian Gievert“ werde ich mir vermutlich ausdrucken und an die Wand hängen. Und jedes mal, wenn ich den Satz „…aber Obama hat es doch so gemacht.“ oder die Frage „…warum macht ihr es nicht wie Obama?“ höre, werde ich 8 von diesen Thesen einfach vorlesen und vielleicht ein paar Anmerkungen hinzufügen.
Unabhängig von der Frage, warum Thesen eigentlich immer steil sein müssen:
These 2 werde ich vermutlich abschwächen, da das Internet als „ungefiltertes Medium“ selbstverständlich eine zentrale Rolle neben den klassischen Medien spielt, auch wenn diese funktionieren. Das tun sie nämlich auch in den Vereinigten Staaten. Warum sonst gibt man ein Heidengeld für 30 Minuten Primetimesendezeit dort aus.
These 3 werde ich vermutlich weglassen, weil sie nicht so ganz stimmt: 2006 lag der Anteil an staatlichen Mitteln, an den Gesamteinnahmen der SPD beispielsweise bei 25,07%. Die Mitgliedsbeiträge waren und sind der wichtigste Posten. Aufgrund der in Deutschland schwach ausgeprägten Bereitschaft an Parteien zu spenden wird der Fokus auf die Mitgliederwerbung gelegt.
These 6 gilt jedenfalls [fast] nicht für das Willy-Brandt-Haus, mit einem sehr affinen Bundesgeschäftsführer.
These 8 kann man getrost an These 1 anhängen, aber irgendwie muss man ja bei steilen Thesen immer auf eine runde Zahl kommen.
These 10 würde ich sicher auch weglassen, ohne Begründung.
Trotz der anderen Thesen, die ich uneingeschränkt unterschreibe, wird es sie geben: die Mitmachangebote, die Videochannels, den Onlinewahlkampf. Anders als in Amerika, auf deutsche Verhältnisse zugeschnitten. Und zumindest bei mir schwenkt immer noch die Hoffnung mit, dass sich die Thesen 5 und 9 vielleicht mal ändern.
- 6 comments
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Permalink # sgievert said
Wow, dass ich als Onliner nochmal (aus)gedruckt werde… Zu den klassischen Medien in den USA würde ich noch zwei Gedanken ergänzen, die in den Thesen nicht untergekommen sind:
Medienkonzentration ist in den USA schon deutlich weiter fortgeschritten. Das hat m.E. zu einem ganz starken Schub für unabhängige Angebote im Netz geführt, was sich jetzt in der Netzvielfalt im Wahlkampf zeigt. In D wird diese Meinungsvielfalt (noch) durch die klassischen Medien abgedeckt.
Permalink # Sebastian said
Hm. Dann musst Du die These umformulieren. Bisher geht es da um die Erreichbarkeit der Wähler über Massenmedien, nicht um Medien- vs. Gegenöffentlichkeit.
Permalink # Blog von Wolf said
[…] reichelS.ORG] November 1, 2008 | In Allgemein | var disqus_url = ‚http://wolfwitte.de/?p=273 ‚; var […]
Permalink # Hansjörg Schmidt said
Obamas Wahlkampf auf der Zielgeraden…
Nur noch wenige Stunden bleiben dem Team um Obama, um endgültig am Ziel anzukommen. Bereits jetzt wird der Obama-Wahlkampf als herausragendes Beispiel für eine innovative und von A bis Z perfekt durchorganisierte Kampagne in die Geschichte eingehen.
…
Permalink # Pottblog said
Barack Obama, die Bedeutung für Wahlkampf in Deutschland usw….
Inzwischen dürfte wohl fast jeder mitbekommen haben, dass Barack Obama der designierte nächste US-Präsident ist (der Terminus president-elect gefällt mir übrigens besser als designiert).
Mit dieser Entscheidung der Amerikaner…
Permalink # dogma pillenknick » Blog Archive » warum obama nicht bundeskanzler werden kann said
[…] stammen von sebastian gievert. um aber nicht überall einschränkungen machen zu müssen, wie es sebastian reichel tut, habe ich ein wenig eigene gedanken eingebaut, gekürzt, umformuliert und auch einfach […]